Als Liebhaber feiner Weine hat man bestimmt schon einmal von Haut-Médoc gehört. Das Weinbaugebiet im südlichen Médoc in Frankreich gilt als eines der renommiertesten der Welt und zieht jedes Jahr zahlreiche Weinliebhaber und Touristen an. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die subregionale Appellation Haut-Médoc, ihre Geschichte, geografische Lage, Weinbauvorschriften und zugelassene Rebsorten.
Geschichte und geografische Lage von Haut-Médoc
Die Gründung der Appellation Haut-Médoc datiert auf den 14. November 1936. Seitdem hat sich das Weinbaugebiet stetig weiterentwickelt und ist heute eines der wichtigsten Anbaugebiete in der Region Bordeaux. Das Gebiet erstreckt sich über eine Fläche von rund 4.900 Hektar und produziert jährlich etwa 290.000 Hektoliter Rotwein.
Innerhalb des Gebiets gibt es sechs bekannte Gemeindeappellationen, nämlich Margaux, Moulis, Listrac, Pauillac, Saint-Estèphe und Saint-Julien. Diese Gemeinden sind für ihre einzigartigen und qualitativ hochwertigen Weine bekannt und haben einen wichtigen Beitrag zur Bekanntheit des Haut-Médocs geleistet.
Weinbauvorschriften Haut-Médoc’s
Als Appellation d'Origine Contrôlée (AOC) unterliegt der Haut-Médoc strengen Weinbauvorschriften, die sicherstellen, dass nur Weine höchster Qualität produziert werden. So muss der Most beispielsweise mindestens 170 Gramm Zucker pro Liter enthalten und nach der Gärung muss der Wein einen Mindestalkoholgehalt von 10 Vol. Prozent aufweisen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die zugelassene Anzahl an Rebstöcken pro Hektar. Hier sind zwischen 6.500 und 10.000 Rebstöcke erlaubt. Die zugelassenen Rebsorten sind Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Carménère, Merlot, Malbec und Petit Verdot.
Zusätzlich ist der Basisertrag mit 48 Hektolitern pro Hektar höher als der der Gemeinde-Appellationen. Das bedeutet, dass die Ernteerträge pro Hektar niedriger sein müssen, um die Qualitätsstandards zu erfüllen.
Die Gemeinden des Haut-Médocs
Die Rebflächen des Haut-Médocs sind auf insgesamt 29 Gemeinden verteilt. Dazu gehören Blanquefort, Le Taillan, Parempuyre, Le Pian, Ludon-Médoc, Macau, Arsac, Labarde, Cantenac, Margaux, Avensan, Castelnau-de-Médoc, Soussans, Arcins, Moulis, Listrac, Lamarque, Cussac, Saint-Laurent-Médoc, Saint-Julien, Pauillac, Saint-Sauveur, Cissac, Saint-Estèphe, Vertheuil und Saint-Seurin de Cadourne.
Aromen und Abgang des Weins aus Haut-Médoc
Der Wein aus dem Weinbaugebiet Haut-Médoc in der Region Médoc zeichnet sich durch seine Komplexität und Eleganz aus. Die Aromen von diesem Rotwein sind geprägt von Noten von Brombeere, roter Johannisbeere, Lakritz und manchmal auch von Minze und Gewürzen. Dies macht ihn zu einem beliebten Begleiter in vielen Gerichten.
Der Abgang des Weins aus Haut-Médoc ist nervig, lebhaft und körperreich. Seine Kräftigkeit ist unverkennbar und bleibt lange im Mund. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem Wein, der sich ideal für besondere Anlässe oder zum Genuss in gemütlicher Runde eignet.
Das Alterungspotential des Weins aus Haut-Médoc ist hoch. Mit einer Alterungsdauer von 5 bis 30 Jahren kann er seinen Geschmack und seine Qualität noch weiter verbessern und verfeinern. Für die optimale Entfaltung der Aromen und des Abgangs des Weins empfiehlt es sich, ihn bei einer Serviertemperatur von 15 bis 17°C zu genießen.
Zusammenfassend ist der Wein aus Haut-Médoc ein vielseitiger Rotwein mit einem breiten Spektrum an Aromen und einem kräftigen Abgang. Sein hohes Alterungspotential macht ihn zu einem Wein, der sich ideal für die Lagerung und den späteren Genuss eignet.
Der Haut-Médoc ist eine Region in Bordeaux, in der qualitativ hochwertige Weine produziert werden. Einige Weingüter in der Region haben sogar den Status eines Cru Classé, was bedeutet, dass sie zu den besten Weingütern der Welt gehören. Die Klassifizierung der besten Châteaux des linken Ufers im Jahr 1855 zeigte, dass auch im Haut-Médoc absolute Weltklasseweine produziert werden können. Seitdem sind fünf Weingüter mit dem Status eines Cru Classé ausgezeichnet worden. Das Château La Lagune steht an der Spitze der Appellation Haut-Médoc. Es befindet sich südlich von Margaux und ist das erste klassifizierte Weingut. Der Grand Vin des Château La Lagune besticht durch Schmelz, Frische und roter Frucht.
Weiter nördlich in Macau liegt das Château Cantemerle, das 1855 nicht in der offiziellen Klassifikation der Weingüter des linken Bordeaux-Ufers aufgeführt war, aber später aufgenommen wurde. In Cussac-Fort-Médoc hat das Château du Retout seine Rebflächen. Der Rotwein erinnert mit seinem erdigen, schwarzbeerigen Stil etwas an Lynch Bages in Pauillac. Das Weingut Cambon La Pelouse, ein schickes Cru Bourgeois Exceptionnel, grenzt unmittelbar an die Appellation Margaux und produziert in warmen Jahren Weine für kleines Geld.
Das Haut-Médoc an den Außengrenzen der Top-Appellationen Saint-Julien und Pauillac
Das 5ème Cru Château Belgrave liegt direkt neben dem Saint-Julien-Cru Lagrange und hat sich seit den späten 90er-Jahren stark entwickelt. Einen perfekten Einstieg in die Welt von Pauillac erhält man unterdessen auf Château Bernadotte, das sich im Besitz von Château Pichon-Lalande befindet. Insgesamt bieten die Weingüter des Haut-Médoc eine Vielfalt an exzellenten Weinen, die es zu entdecken gilt.